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23.02.02
Als ich morgens die Küche betrete, traue ich meinen Augen nicht. Dort wo
wohl einmal ein Herd stand, befindet sich ein Holzbrett eingeschraubt.
Neben zwei Toaster gibt es nur eine Mikrowelle und viel Plastikgeschirr.
Der Versuch Tee in der Mikrowelle zu kochen schlägt allerdings leicht fehl,
da zwar das Geschirr heiß wird, aber nicht das Wasser innen drin.
Außerdem sehe ich keinen anderen in der Küche, so dass ich mich zum French
Quarter aufmache. Hier finden sich an allen Ecken Straßenmusikanten,
Karten- und Handleser, Artisten, Zauberer, Maler etc. Alle versuchen mit
ihrer Kunst und dem fotografiertwerden Geld zu verdienen und das sicherlich
nicht schlecht.
Die Stadt lädt dazu ein, einfach faulzulenzen. Außerdem
ist das Wetter herrlich, es waren sicherlich über 20 Grad in der Sonne.
Über die Friedhöfe stand im Reiseführer, dass man sie besser nicht alleine
betreten sollte, da es zuviele Taschendiebe u.ä. gebe. Aber das gilt wohl
nur für die Nacht, denn tagsüber waren fast mehr Touristen, vorallem in
geführten Gruppen, auf dem Friedhof als Gräber.
Mein Versuch etwas essbares zu erstehen gestaltet sich als schwierig, da
ich weder die Verkäufer verstehe, noch die mich und auf Nachfrage wiederholen
sie in der Regel mit dem gleichen Tonfall und der gleichen Wortwahl, was
sie vorher gesagt hatten.
Abends im Hostel treffe ich einen älteren Herrn, dem das Hostel genauso gut
gefällt, wie mir, nämlich gar nicht. Er wäre schon überall in der Welt
gewesen und das wäre das schlechteste von allem. Ich muss ihm in vielen
Punkten zustimmen, besonders sauber und gut ausgestattet war es nicht.
24.02.02
Am vorigen Tag hatte ich erfahren, dass der NPS (National Park Service) einen
kostenlosen Rundgang durch das French Quarter anbot, also ging ich früh los
und ergatterte um 9 Uhr eine Karte, denn die Teilnehmerzahl war begrenzt.
Ich war der einzige Nichtamerikaner in der Gruppe und vielleicht sprach die
Frau deshalb besonders deutlich, so dass ich keine Probleme hatte ihr zu
folgen. Das Hauptthema unseres Rundganges war Wasser, denn New Orleans ist
in der Nähe der Missisippimündung gebaut worden, da man einen guten
Überblick über die Flussverbindung in beide Richtungen hatte. Die Stadt
selber kann nur überleben, da sie ein gutes Drainagesystem hat und alles
Wasser aus der Stadt herauspumpt. Dies ist auch der Grund, weshalb die Toten
nicht in Gräbern sondern in überirdischen Schreinen beerdigt wurden. Die
Häuser selber mussten durch Querstreben gesichert werden, da der Boden zu
einfach nachgibt.
Der zweite Versuch in New Orleans etwas zu essen zu besorgen ist nicht
einfacher als der erste, aber irgendwie schaffe ich es doch schließlich
meine Shrimps mit Pommes zu bekommen.
Gegen Mittag nehme ich den Zug nach Chicago. Ich setzt mich neben eine
Frau, die auf dem Weg nach Memphis ist, sie will sich Graceland (Elvis)
ansehen. Die erste Stunde fährt der Zug durch die swamps, sprich eine
Sumpflandschaft. Das ganze ist Naturschutzgebiet, weshalb der Zug zuerst
nur mit Schrittgeschwindigkeit fahren kann. Direkt neben der Bahntrasse
verläuft der Highway, das ganze sieht mehr wie eine meilenlange Brücke
über einen See aus, als nach Festland und auch die Bäumen haben keinen
richtigen Boden.
Kaum fängt es an zu dämmern, zeigt Amtrak wieder Videofilme, diesmal
ganze 4 hintereinander, der Abend geht schnell vorüber.
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