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25.02.02
Morgens um 9 Uhr läuft der Zug in die Union Station von Chicago ein. Es
ist deutlich kühler geworden.
Die Jugendherberge ist nur eine viertel
Stunde vom Bahnhof entfernt, so dass ich bereits um 10 Uhr mit leichtem
Gepäck durch die Innenstadt laufe und die verschiedene Architektur der
Hochhäuser bestaune. Was mir auffällt, sind die vielen Fast-Food-Restaurants,
die ich in solch einer Anhäufung in keiner anderen Stadt bisher gesehen
habe. Jede Kette ist vertreten und der Abstand zweier Läden der gleichen
Kette beträgt maximal 2-3 Blöcke, so dass ich sicherlich von jeder Firma
10 oder mehr Filialen sehe. Draußen an der Navy Pier wird es dann schließlich
richtig kalt, es weht ein heftiger Wind. Ich bin natürlich zu faul zurück
zum Hostel zu laufen und mir eine zweite Jacke zu holen, daher nehme ich
dankend das Angebot des Museums Campus in Anspruch, am Montag kostenlosen
Eintritt zu gewähren.
Zuerst gehe ich ins Aquarium, wo ich sogar passend
zu einer Führung durch die vier Jahreszeiten des Amazonas komme.
Direkt gegenüber gibt es noch das Field Museum, einem ziemlich großen
Naturkundemuseum mit Dinosauriern, ägyptischen Mumien, Tiere aus aller
Welt etc. Lustig fand ich das Mc Donalds Forschungslabor, hinter einer
Glasscheibe saßen ein paar Wissenschaftler und haben Fossilien behandelt.
Gesponsert wurde das ganze eben von Mc Donalds, die natürlich auch wieder
eine Filiale im Museum hatten.
Nachdem ich mich wieder aufgewärmt hatte, mache ich mich auf dem Weg
zur Chinatown, aber auch diese ist im Verhältnis zu San Francisco
enttäuschend. Auf dem Weg zurück zur Downtown fallen schon einzelne
Schneeflocken, es wird wohl knapp über 0° sein. Gegen 5 pm stehe ich
an der Unionstation und man sieht, wieviele Leute tagsüber in diesen
Hochhäusern arbeiten müssen. Der Menschenstrom zum Bahnhof reißt überhaupt
nicht ab und auch auf den Straßen herrscht Verkehrschaos. An jeder Ecke
steht mindestens eine Polizistin (in erster Linie waren es Frauen) dick
eingemummt und muss den Verkehr regeln. Eigentlich lächerlich, schließlich
gibt es die Ampel, aber anscheinend sind die Leute nicht in der Lage von
alleine den Kreuzungsbereich freizulassen.
Eine gute Stunde später ist plötzlich alles leer und es ist fast schon
unheimlich alleine durch die Stadt zulaufen. Man begegnet nur vereinzelt
Fußgängern. Eine davon ist ein Mädchen aus Taiwan auf der Suche nach dem
Hostel. Auf dem Weg dorthin stellen wir fest, dass wir fast das gleiche
machen, auch sie hat einen Amtrak-Pass gekauft und war kurz vorher in
Kalifornien.
26.02.02
Da ich erst um 11 Uhr aus dem Hostel auschecken muss, geniesse ich noch
ein bißchen die Innenstadt. Über Nacht hat es geschneit und es ist ziemlich
kalt, ich hatte mir extra meine Handschuhe aus dem Rucksack herausgesucht,
aber dann doch im Zimmer liegen lassen. Mich zieht es zum Michigansee,
schließlich soll Chicago auch einige Strände haben. Einen davon finde ich,
aber es ist nicht gerade einladendes Wetter zum Baden.
Mit der Metro fahre ich dann zum Flughafen und lerne zum letzten Mal die
amerkanische Hilfsbereitschaft kenne. Ich frage am Schalter, wo ich meine
Fahrkarte kaufen muss und werde an den Automaten verwiesen. Zunächst bin
ich etwas irritiert, weil die Frau nicht sehr hilfsbereit schien. Aber ich
habe mich getäuscht, während ich langsam anfing mein Geld auszupacken und
versuchte den Automaten zu verstehen, verließ sie ihr warmes Kabäuschen
und zeigte mir, wie ich meine Fahrkarte kaufen muss und damit durch die
Schranke kam (ich vergaß natürlich den Fahrausweis wieder aus dem Schlitz
herauszunehmen).
Nachdem ich mein Gepäck aufgegeben habe, besichtige ich noch den Flughafen,
es gibt eine Hochbahn, die alle Terminal und Parkplätze miteinander
verbindet. Nachdem ich damit gefahren bin, weiß ich, dass der O'Hare riesig
ist und sehr viele Autos dort parken.
Auf dem Rückflug habe ich dann Glück und wirklich einen Fensterplatz
bekommen. Auf dem Sitz zum Gang hin läßt sich ein Mann nieder und es ist
deutlich an seinem Verhalten spürbar, dass er Deutscher ist. Nach einem
"Guten Tag" und "Hoffentlich bleibt der mittlere Platz leer" schlägt er
seine Zeitung auf und verstummt.
Da ich mich inzwischen fast an die amerikanische Zeit gewöhnt hatte, schaffe
ich es nicht, im Flugzeug zu schlafen, so dass ich mir den Film ansehen muss.
Um Mitternacht Central time, bzw. 6:00 Uhr deutscher Zeit landen wir
pünktlich in Frankfurt.
27.02.02
Von Frankfurt nehme ich einen letzten Flieger um 7 Uhr nach Dortmund.
Diesmal fängt der Mann neben mir gleich an zu reden. Er ist Texaner und mit
der gleichen Maschine in Frankfurt gelandet, wie ich. Wie alle Amis nutzt
er die kurze Flugzeit für etwas Smalltalk. Ich gebe ihm
Tipps für seinen ersten Deutschlandaufenthalt und er erzählt mir, was ich
alles in den USA verpasst habe, wie z.B. Texas;-)
Während des Fluges werden wir gut durchgeschüttelt, da es einige
Wetterunruhen über Deutschland gibt. Die Stewardess entschuldigt sich
daher auch dafür, dass sie nicht mit dem Wagen durchgehen kann.
Pünktlich landen wir in Dortmund, die Heimat hat mich wieder.
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