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20. Oktober 2003
[19:30 Uhr] Der Wecker hat um 4:45 Uhr geklingelt, viel zu frueh,
nachdem ich jede Stunde auf die Uhr gesehen habe... Der Weg zum
Duesseldorfer Flughafen verlaeuft ohne Zwischenfaelle, wir kommen
puenktlich an und erstaunlicherweise fuehle ich mich gar nicht
muede, was sich noch aendern wird...
Beim Einchecken wiegt das Fahrrad 14 kg, die andere Tasche 9
kg.Hoffen wir, dass beides ankommt. Der Flieger nach Amsterdam ist
fuer 8:25 Uhr vorgesehen. Doch leider ist die Maschine verspaetet
aus Amsterdam gekommen und dann wird dem Pilot falsche Papier
geliefert. Dadurch verzoegert sich der Abflug um eine halbe
Stunde, was aber bei einem Zwischenaufenthalt von 2.5 h kein
Problem werden sollte. Im Flugzeug faellt mir das erste ein, was
ich vergessen habe: Ohrstoepsel, unerlaesslich fuer geruhsame
Naechte in Zug und Hostel. Aber am Flughafen gibt es natuerlich
alles zu kaufen, alles Goodie gibt es zu den Ohrstoepseln eine
Nachtbrille oder ist es andersrum;-)
Wieder einchecken und warten, um 11:15 Uhr sitzen wir alle
Flieger. Gluecklicherweise ist meine 4er-Reihe nur mit zwei
Personen besetzt, so ist wenigstens genug Platz vorhanden als
Entschaedigung fuer den Nicht-Fensterplatz. Dann kommt die
Durchsage vom Pilot: Triebwerkprobleme, die technische Crew muss
erst durchchecken. Der Abflug verzoegert sich erst einmal. Um
12:40 Uhr kommt dann die Entwarnung, alles ok und Abflugerlaubnis.
Die ersten Getraenke auf dem Startfeld habe ich schon verschlafen,
Brille, Earplugs, Nackenkissen und Decke wirken Wunder:-)
Der erste Imbiss ist ernuechternd, ich habe Mordskohldampf und es
gibt nur ein paar Cracker. Eine Stunde spaeter Mittagessen,
Gefluegel, aber viel zu salzig und dann noch die trockene Luft im
Flieger... Die Filme, die gezeigt werden "Fluch der Karibik" und
"Bruce Allmaechtig" kenne ich bereits beide, stattdessen verbringe
ich die Zeit mir schlafen bzw. vor mich hindaemmern, was nicht
unbedingt zur Verbesserung meines Zustandes fuehrt, je laenger der
Flug dauert, desto mehr habe ich das Gefuehl Fieber zu haben.
Naja, wenn alles gut laeuft, landen wir in 4 Stunden. Ich moechte
nicht daran denken, dass ich um 19 Uhr Ortszeit zur Registration
gehen sollte.
[irgendwann spaeter ]
Irgendwie habe ich den Flug dann doch ueberstanden. Dann noch 5
mal die gleiche Frage bei der Immigraion und beim Zoll
beantwortet, bis ich endlich den Flughafen verlassen darf. Eine
kurze Fahrt mit dem BART Zug bringt mich in die Innenstadt von San
Francisco, von wo aus ich mein Hotel gegen 16:30 Uhr Ortszeit
(3:30 Uhr) erreiche. Im Zimmer angekommen lasse ich alles fallen
und schlafe sofort ein. Um 23 Uhr werde ich das erst Mal richtig
wach, da laeuft die Reception schon 4 Stunden, wohl zu spaet zum
hingehen... Nach 6 Stunden Schlaf mache ich erst einmal eine kurze
Pause, aber nach kurzer Zeit wird mir das Fernsehen zu langweilig,
ausserdem fuehle ich mich immer noch ziemlich krank, also schlafe
ich weiter...
21. Oktober 2003
Nach 12 Stunden Schlaf ist um 5 Uhr morgens endlich Schluss
(beschliesse ich). Ich versuche mir die Zet mit Fernsehen zu
vertreiben und gehe um 7 Uhr zum Fruehstueck, continental, so
frueh ist mir noch nicht nach Bratkartoffeln, Bockwurst und Omlett
zumute.
Nachdem ich das Hotel kurz vor 8 Uhr verlassen habe, stelle ich
erst einmal fest, was fuer eine verruchte Gegend das ist. Direkt
gegenueber des Hotels befindet sich ein Sexshop und vielleicht
auch mehr;-) Das Konferenzhotel ist direkt um die Ecke und sieht
eher nach einem Betonblock aus und weniger nach einem guten Hotel.
Zur Registration gibt es einen Kaffeebecher und handgemachte Seife
(doch, ich habe den beigefuegten Zettel gelesen). Die Konferenz
beginnt gleich mit Vortraegen in zwei verschiedenen Session, was
ich etwas merkwurdig finde. keine Begruessung, oder habe ich die
am Abend vorher verschlafen? Jedenfalls bin ich keineswegs der
einzige Spaetkommer, der sich erst am morgen registriert. Beim
ersten Coffee break lerne ich Denis kennen, der mit dem gleichen
Flieger gekommen ist wie ich (jedenfalls behauptet er das;-). Wir
hoeren und noch den ersten Vortrag der naechsten Session an und
beschliessen dann, das es gesuender ist an die frische Luft zu
gehen. Es folgt ein laengerer Spaziergang, zum Financial District,
vorbei an den Piers zum Fishermans Wharf. Die Seeloewen sind immer
noch da und die Sicht nach Alcatraz und zur golden Gate Bridge
sind erstaunlich gut. Ein schneller Hot Dog zum Mittagessen und
dann geht es ueber die lombard street zurueck zur Konferenz.
Leider sind auf den meisten Karten von San Francisco keine
Hoehenlinien eingezeichnet und so erwischen wir genau die falsche
Strasse. Sie fuehrt jeden Huegel hinauf und hinab, keine leichte
Sache bei 25 - 30 Grad.
Abends gibt es noch eine Postersession, die ich aber schnell
verlasse. Trotz der 12 Stunden Schlaf habe ich mich noch nicht an
die Zeit angepasst, dazu kommt, dass ich immer noch das Gefuehl
habe, krank zu sein.
22. Oktober 2003
So habe ich es am naechsten Tag natuerlich nur bis 4 Uhr
ausgehalten. Es folgten 2-3 Stunden wilde Zapperei im Fernsehen
und das Studium von SF-Reisefuehrern. Das Fruestuck habe ich
geskippt und auf die Coffeebreak gehofft, die war zwar kurz aber
ok, obwohl ich immer noch nichts zu essen runterbekommen habe.
Mittags habe ich dann dafuer gesorgt, dass mein Vortrag auf einem
der Laptops installiert wird, was ohne Probleme klappte. Nachdem
ich den Vortrag um 13:30 Uhr gehalten habe, war die Luft erst
einmal raus. ich wartete bis zum Ende der Pause, beantwortete noch
ein paar Fragen und schnappte anschliessend mein Fahrrad um zur
Golden Gate Bridge zu fahren. Im Gegensatz zum vortag war es sehr
"foggy", eine Jacke und gar Handschuhe waren fast unerlaesslich.
Zunaechst bin ich noch etwas zaghaft im Strassenverkehr
(schliesslich habe ich keine Ahnung der hiesigen Regeln;-) doch
schnell gewoehnt man sich daran, das Fahren ist einfacher als in
Deutschland. Zudem kann man ohne Probleme auf den grossen
Buergersteigen fahren, was mir manchmal sicherer erscheint. Die
Golden Gate Bridge war voellig vom Nebel umgeben, man sah sie erst
kurz vorher und das andere Ufer schon gar nicht. Zu Fuss der
Bruecke tummelten sich etliche Windsurfer, die geduldig auf eine
passende Welle zum gleiten warteten.
Das Fahren auf der Golden Gate Bridge war ein Erlebnis fuer sich,
vorallem wegen des dichten Nebels. 10 min fuhr man nur ab und zu
von anderen ueberholt im Nebel alleine. Bis ganz ploetzlich das
andere Ufer auftauchte. Ab und zu riss der Wolkenvorhang auf und
die Sonne kam raus.
Nach der Postersession am Abend gehen wir noch Essen. Das eine
Bier hilft beim Einschlafen, kaum bin ich um 11 Uhr im Hotel bin
ich weg.
23. Oktober 2003
Mein Schlaf ist tief und lang. Ich wache gegen 8 Uhr auf und
stelle fest, dass ich den ersten Vortrag, den ich gerne hören
wollte schon verpasst habe. So komme ich rechtzeitig zum Coffe
break.
Mittags gehe ich zum Amtrak Depot am Ferry building um meine
Fahrkarten abzuholen. Der Beamte staunt nicht schlecht, er liest
mir zunächst nur seine erste Bildschirmseite vor udn auf meine
zaghafte Frage, ob da nicht noch mehr Reservierungen seien, muss
er erst einmal schlucken. Zunächst weigert sich der Computer alles
auszudrucken aber mit der Hlfe eines Kollegen gelingt es dann. Am
Nachbarschalter versucht ein Jugendlicher eine Fahrkarte z
ukaufen, seit dem 11.9. geht dies ohne gültige ID wohl nicht mehr
und eine Frau, dies es sehr eilig hat, kauft für ihn die Karte,
damit es endlich weitergeht. Was macht die Regel für einen Sinn,
wenn man nicht den eigenen Pass zeigen muss?
24. Oktober 2003
Mal wieder puenktlich um 6 Uhr aufgewacht. Im Fernsehen kommt
nichts als Werbung, Werbung und Werbung. Aber vielleicht verstehe
ich das System auch nicht ganz...
Bei der Konferenz gab es nichts besonderes, zu Mittag einen
Spaziergang zum Union Square gemacht und Sandwich gegessen. Der
letzte Vortrag endete um 15:30 Uhr sang und klanglos.
Merkwuerdiger Abschluss einer Konferenz, aber es gab ja auch
keinen richtigen Anfang.
Gegen 16:30 Uhr bin ich zu einer Radtour aufgebrochen, vorbei an
Japantown immer weiter gerade aus zum Golden Gate Park, einem
riesigen Gruenareal, durch das merkwuerdigerweise mehrere grosse
Autostrassen fuehren. Ganz ploetzlich endet der Park am Ocean
Beach, Pazifik in alle Richtungen, so weit man sieht. Baden
scheint wohl verboten zu sein, aber es sind wieder viele
Wellenreiter vor Ort. Von weitem sehen sie wie Voegel im Wasser
aus. Ein paar Meter weiter den Berg hoch, hat mean einen schoenen
Ueberblick ueber ein Schwimmbad, was vor ueber 100 Jahren gebaut
worden ist, aber bei einem der letzten Braende (Anfang des
Jahrhunderts) zerstoert wurde. Zurueck finde ich sofort die Geary
Street und ueber ein paar Berge mit hervoragender Sicht auf San
Francisco geht es zurueck zum Hotel. Zusammen 20 km. Nun packe ich
meine Sachen und liege mit Crackern auf dem Bett (und vor dem
Fernseher;-)
Eine Werbung in SF macht auf sich aufmerksam:
If happiness ist just around the corner turn often.
25. Oktober 2003
Um 9 Uhr habe ich aus dem Hotel ausgecheckt, noch schnell ein paar
Tees getrunken und bin dann zum Ferry Building gefahren, um mein
Gepaeck fuer den Tag bei Amtrak zu deponieren. Dort lese ich die
Reklame fuer den "Red Bull Fluegday", womit ich in die Richtung
aufbreche, wo ich vorher noch nie gewesen bin. Vor den beiden
angegebenden Piers draengen sich bereits Menschenmassen, aber es
ist noch kein Einlass, so dass ich weiterfahre. Es folgt das
"Pacific Bell Park" Stadion in dem die SF 49er Baseball spielen.
Das Stadion sieht beeindruckend aus mit einer riesigen Colaflasche
und einen Handschuh an einer Ecke. Um das STadion herum ist alles
auf die Geschichte des BAseballs ausgelegt, Plaketten fuer
erfolgreiche Spielsaisons, Statuen beruehmer Spieler etc. Jedes
Detail stimmt, so besteht auch die Absperrung fuer Autos aus
riesigen Baseballs.
Langsam fahre ich den Weg zurueck und die
Menschenmasse fuer den "Fluegday" (wo zur Hoelle haben die den
NAmen her???) wird noch laenger, waehrend ich weiter in Richtung
Fisherman's Wharf fahre. Das Wetter ist unglaublich schoen,
mindestens 25 Grad und ich benutze natuerlich zu spaet
Sonnencreme. Ein Andenken an Kalifornien bleibt. Jede Bank am
Wasser laedt dazu ein sich faul hinzusetzen und die Sicht aus
verschiedenen Perspektiven zu geniessen. So komme ich auch nur
langsam vorwaerts. Im Park auf Fort Mason hat man eine schoene
Sicht auf die Golden Gate Bridge.
In der Marina treffe ich mich
anschliessend mit Denis und wir fahren zum Mittagessen zum
Fischerman's Wharf zurueck, eine Krabbensuppe im Brot. Ich bleibe
den Tag faul und geniesse die Wasserfront. Am Strand gehen einige
Leute baden, manche mit Neoprenanzug. An einigen Stellen nutzen
Strassenkuenstler das schoene Wetter und Wochenende fuer ihre
Show. Sobald es dunkel wird, wird es merklich kuehler und ich
wieder aktiver. SF bz night aus verschiedenen Perspektiven.
Zurueck zum Amtrak Depot benutze ich den Weg ueber Chinatown,
ploetzlich ist man das einzige "Bleichgesicht" und versteht die
Schilder nicht mehr.
Ich hole noch schnell meine Tasche ab und dann faehrt der Bus nach
Emeryville auch fast puenktlich ab. Dort angekommen das uebliche
Bild. Planmaessig sollte der Zug um 22 Uhr abfahren, doch
angekuendigt ist er fur 0:30 Uhr. So sitze ich hier und warte, in
einer halben Stunde sollte er da sein...
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